Sonntag, 18. Oktober 2009

Gonna fly now.

Long time no see!
Hiermit mal wieder ein bisschen Neues aus dem Westen. Wir schreiben den 18.Oktober 2009 und ich muss erstmal ordnen was ich hier so schreiben kann. Da die Wochentage meist nicht allzu spannend sind und bei der Arbeit nichts Weltbewegendes passiert beschränke ich mich mal ganz unverhohlen auf die Ereignisse der Wochenenden.
In den vergangenen Wochen saßen wir auf Bergfelsen und haben Vögel beobachtet, haben einen Gospelgottesdienst mitgefeiert, Collegepartys gefeiert, uns Autos von Nachbarskindern aufbrechen lassen, Pläne geschmiedet und das ganz normale Alltagsleben zelebriert.
Das Leben hier entwickelt immer mehr Reiz, es ist hilfreich sich hier nun ein wenig besser auszukennen und ein wenig Regelmäßigkeit zu spüren. Endlich habe ich es auch geschafft meine Bob Dylan Karten zu kaufen. Am 9. November wird dann erstmal steilgegangen.
Heute waren wir am Art Museum, welches auch eine kleine Attraktion Philadelphias darstellt. Dies natürlich bedingt durch den Film "Rocky". Es ist tatsächlich ein echt gutes Gefühl die Stufen im Sprint zu erklimmen um dann, oben angekommen und erschöpft, seine eigene Geilheit und einen wunderschönen Ausblick über Philly zu feiern. Leider sind wir heute ein wenig spät losgefahren und konnten somit nicht mehr ins Museum rein, was uns daran hinderte eine Ausstellung von Prinzessin Dianas Kleidersammlung und andere internationale Kunstwerke zu bestaunen.
Nun eine kleine Anekdote nebenbei: Vorletztes Wochenende waren wir bei einer Houseparty eines Freundes eines meiner Arbeitskollegen, Brendan, eingeladen. Da es eine recht große Party werden sollte, habe ich gleich auch gefragt ob wir ein paar Au-Pairs mitbringen könnten, die wir hier kennengelernt haben. Das ging klar und so kamen die Au-Pairs an besagtem Abend vorbei um uns abzuholen. Als wir dann zum Auto kamen stellten wir fest, dass der Schlüssel noch im Auto lag. Und wir standen draußen und kamen nicht rein. Also rätselten wir was wir tun könnten, uns fiel jedoch keine schlaue Lösung ein. Anscheinend angeregt durch unsere Disskussion näherten sich drei Nachbarsjungen im Grundschulalter. Obwohl es schon etwa halb 12 nachts war, steckten die drei Lausbuben noch voller Tatendrang und erkundigten sich zunächst mal nach unserem Problem. Interessanterweise wussten die drei sofort was zu tun war und machten sich sofort auf die Suche nach passendem Werkzeug. Da das Auto auf dem Parkplatz einer Werkstatt geparkt war, war dies auch kein sonderlich großes Problem. Ein Schraubenzieher wurde auf dem Boden entdeckt, und eine Autoantenne "lieh" man sich bei einem anderen parkenden Auto. Und dann wurde halt mit dem Schraubenzieher die Tür leicht geöffnet, und mit der Autoantenne im Anschlag ein kleiner Hebel im Innern des Autos betätigt. Und schon war die Türe auf und wir konnten losfahren. Es hat also doch manchmal Vorteile im Ghetto zu wohnen!
Ich würde gerne noch weitere Zeilen zum Besten geben, aber da ich langsam mal mit meinem 1. Rundbrief und einem Artikel für die Rheinische Post anfangen sollte und ich meine Kreativität und Muße gut einteilen muss werde ich an dieser Stelle einen Punkt setzen. Morgen Abend gehts mit Simon auf ein Konzert von "Gaslight Anthem" und Wäsche gewaschen werden muss auch noch!
Ich entlasse euch mit einem kleinen, aber herzergreifenden Video. Adieu!