Dienstag, 29. September 2009

I'm the Fresh Prince

Tja, nun ist es schon fast Oktober und ich somit beinahe einen Monat in Philadelphia. Wie schnell die Zeit doch vergeht...

Nun was gibt es Neues?

Die Arbeit: Eine gute Nachricht bezüglich meiner Arbeit ist zu verkünden! Wer meinen Blog fleißigst verfolgt, und ich bin mir sicher, das tun einige Tausende, weiß, dass ich vormittags, also von 10 bis 3 nicht viel zu tun hatte, da ich im Büro der "Lutheran Children And Family Services", kurz "LCFS" gearbeitet habe und dort nur sehr wenig für mich anfiel, und wenn, dann das Kopieren einiger Seite, das Zusammenpacken von Bastelsachen, etc. Da mir diese Arbeit nicht wirklich gefiel, habe ich dann auch prompt Beschwerde eingereicht. Naja, eigentlich habe ich versucht meinen Boss zu überzeugen, dass meine wertvolle Arbeitskraft besser eingesetzt werden könnte, und somit haben wir uns dann auf Folgendes geeinigt: Ich komme jeden Morgen um 10 ins Büro, halte eine kurze Konferenz mit Mindy und Maria, meiner beiden Büro-Zuckerschnecken, aus welcher ich dann mit mal mehr mal weniger Arbeitsaufträgen hinausgehe. Dann mache ich mich also an die Arbeit. Sobald ich mit dieser dann fertig bin, melde ich mich ab und gehe ein paar Räume weiter (das ganze befindet sich in einer großen Kirche,St. Paul's) zum Senior Center. Und dann fängt dort meine Arbeit an.
Das Senior Center ist eine Einrichtung für ältere Menschen ab 55 bis 1000, in der sie ein wenig Abwechslung haben, aktiv sein können (Bingo, Billard, Kartenspiele, Computerkurse, Wii, Kasinofahrten nach Atlantic City), sich unterhalten und eine Mahlzeit bekommen. Momentan sind, so weit ich weiß, 64 Senioren angemeldet, es kommen aber meist so um die 40. Es kommen Menschen aller Kulturkreise, was auch der Grund ist warum das Projekt vom Staat gefördert wird, denn das ist längst nicht mehr normal. Die Alten sind sehr interessiert und nett. Vor Allem sind sie aber dankbar, dass sie doch noch einen Volunteer bekommen haben. Denn dieses Jahr sollte aus Geldgründen keiner mehr angestellt werden. Somit profitieren wir alle aus dieser Lösung. Großen Spaß macht es die Opas beim Rommé abzuziehen, ihnen zu zeigen wie man sich eine Facebookseite erstellt oder sich von einer 80-jährigen Dame, Dodie, beim Wii-Bowling chancenlos schlagen zu lassen. Nett ist auch, dass ich beim Lunch mitessen darf, was meinen Geldbeutel enorm entlastet.

Natürlich arbeite ich weiterhin ab 3 Uhr beim After-School Program, was mir von Tag zu Tag mehr Spaß bereitet, denn ich kann die Kinder besser verstehen (die haben zum großen Teil einen echt üblen Slang drauf) und ich weiß wie ich mich in bestimmten Situationen zu verhalten habe, z.B. wenn die Kinder zu anhänglich werden. Und das passiert schnell da viele von ihnen keine intakte Familien und oft keinen Kontakt zu ihren Väter haben. Aber das passt schon. Denn trotz Allem haben die Kinder viel Lebensfreude. Ihr hättet mal sehen müssen wie die auf Michael Jackson abgehen. Da werde ich mir wohl ein paar Dancemoves abgucken.

Die Freizeit: Am Samstag waren wir auf einem Oktoberfest in einem Vorort von Philly eingeladen. Langsam reichts mir mit den deutschen Festen. Aber Philadelphia hat, oder hatte, nunmal eine große deutsche Gemeinde und das macht sich halt manchmal doch noch bemerkbar. Wir wurden von Bill unter der "Vorraussetzung" eingeladen, dass wir ihm ein wenig zur Hand gehen, da er zum großen Teil die Fäden für das Fest in der selbigen hielt. Ohne groß nachzudenken sagten wir natürlich zu, denn uns wurde Frei-Essen und Frei-Trinken versprochen und das will schon was heißen auf einem Oktoberfest. Wir wurden mittags von Bill abgeholt und machten uns erstmal auf den Weg zu einer örtlichen Brauerei, die ihr Bier größtenteil für gute Zwecke bereitstellt. An dieser Stelle muss gesagt sein, dass das Oktoberfest zugunsten von Katastrophenvorsorgemaßnahmen gehalten wurde. Danach gings weiter zu einem deutschen Metzger, wo Klöße, Spätzle, Schwein, Rind, Würste, Brot für etwa 300 Menschen besorgt wurde. Danach nochmal kurz bei Bill vorbeigeschaut, wo wir dann noch mehr Bier, diesmal von Bill selbstgebrautes, geladen wurde. Und damit gings dann also zum Veranstaltungsort. Hier war noch ein wenig Aufbauarbeit angesagt, dann ging aber auch schon du Lutzi ab. Mit einer fantastischen Liveband a la Schürzenjäger inkl. eines etwas taktunsicheren Opas an der Trommel und Sauerkraut bis zum Abwinken. Was mich wirklich erstaunt ist, dass ich seitdem ich hier bin, unzählige Male das Lied der "Schnitzelbank" gehört habe, angeblich ein altes deutsches Volkslied. Leider habe ich in Deutschland nie von etwas Derartigem gehört...Hmmm. Nachdem Simon, Paul und ich dann auch nochmal für eine Weile an die Theke mussten, verabschiedeten wir uns da wir, noch ein Konzert vor uns hatten. Und da dieses Downtown stattfand mussten wir uns ein wneig sputen. Es ging zu Shwayze, einem amerikanischem Indie-HipHop-Irgendwas Künstler. Das war Simons und mein Geburtstagsgeschenk für Paul. Wir sind so lieb! Das Konzert war auch echt fetzig und die etwa 5 Vorbands auch sehenswert.
Hier ein kleiner Mitschnitt:

So, das wars erstmal, ich hoffe ihr könnt durch die kleinen Beiträge einen kleinen Einblick in mein Leben hier gewinnen.
Euer Fresh Prince

Sonntag, 20. September 2009

Chinatown<--->Chinatown

Achjaaa! Ich hab ja nen Blog! Dann mal schnell was reingeschrieben!
Nun, wie soll ich anfangen? Hab ja doch einiges nachzuholen. First things first: Montag Abend zieh ich mir erstmal nen gesalzenen Hexenschuss von der allerfeinsten Sorte zu. Grund für dieses Missgeschick war, meiner Meinung nach, die krassen Moves die ich beinahe allabendlich beim fast schon traditionellen Basketballspielen vollführe. Montag Abend war es also wieder soweit, ich geh auf dem Court ab wie ein Zäpfchen. Als wir dann fertig sind bücke ich mich, zieh mir meine Schuhe aus, will wieder aufstehe und AHH!!!, da war er. Unangekündigt und hinterlistig! Dieser Arsch. Naja, danach kann ich erstmal NIX mehr und schmeiß mich in mein Bett. Zum Glück habe ich Simon, der so nett ist und mir Bier und Popcorn bringt. Die Nacht verbringe ich größtenteils wach, weil wegen Schmerzen. Am nächsten Morgen ists leider nicht besser, und so entscheide ich mich, mir einen Tag frei zu nehmen und mein Bett für die Nacht schonmal vor zu wärmen. Auch mal nett.
Am nächsten Morgen sind die Schmerzen dann so gut wie weggeblasen und ich kann an einer kleinen Konferenz teilnehmen, die wegen uns, den Freiwilligen, gehalten wird. Es haben sich nämlich alle versammelt die irgendwie mit unserem Aufenthalt und unserer Arbeit zu tun haben. Insgesamt fünf Leute plus wir drei. Da ich zu Gehör gebe, dass ich mich auf meiner Arbeit etwas unterfordert fühle, da es im Büro momentan nicht soviel für mich zu tun gibt, gehe ich Donnerstag und Freitag zusammen mit Simon zu seiner Arbeitsstelle, was echt Spaß macht.
Donnerstag Abend nimmt uns Claus mit zum Deutschen Stammtisch, downtown. Hier lernen wir einige nette Leute kennen, viele deutsche Auswanderer, aber auch Amerikaner die sich für die deutsche Kultur interessieren. Darunter auch Marc, der dieses Treffen wöchentlich organisiert. Der läd uns auch ein am Samstag mit nach New York zu kommen, da dort, nähe des Central Parks, die Steuben Parade stattfindet, eine Parade die die Deutsch-Amerikanische Freundschaft zelebriert. Wir sagen dieser Einladung natürlich zu, und finden uns zwei Tage später in der Stadt die niemals schläft wieder. Um dorthin zu kommen haben wir uns für den Chinatown-Bus entschieden der für 20 $ von Chinatown zu Chinatown und wieder zurück fährt. Es gibt zwar auch günstigere Alternativen, etwa für einen Dollar pro Fahrt, aber dafür müssten man dann schon ein paar Wochen vorher buchen.
In New York gehen wir dann erstmal zum Treffpunkt wo wir dann auch die Anderen treffen. Überall laufen Leute in komischen Trachten rum, bei der Hälfte bin ich mir nichtmal sicher ob die zur deutschen Kultur gehören. Kurz bevor die Parade anfängt wird uns gesagt, dass wir auch mitlaufen sollen. Wir entscheiden uns dagegen, zum einen weil wir nicht wirklich zu Blasmusik und Fahnengeschwenk unsere Marsch-skills auspacken wollen, zum anderen weil wir die Stadt erkunden wollen, immerhin sind wir drei alle das erste Mal dort.

Also entschuldigen wir uns und machen uns auf den Weg zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Im Gegensatz zu New York ist Philadelphia tatsächlich nur ein kleines Kuhkaff. Mit einer Stadtkarte in der Hinterhand durchqueren wir Manhattan quasi fast einmal von Nord nach Süd ohne einen genauen Plan zu haben wo sich was befindet. Aber meiner Meinung nach ist das eh die beste Art Städte kennen zu lernen. New York ist das gebündelte Leben, ein eigener Mikrokosmos, entweder man hasst es oder man liebt es. Ich allerdings bin mir da noch nicht ganz sicher...
Nach einem der schönsten Sonnenuntergänge machen wir, Simon, Paul und ich uns auf den Weg nach Chinatown um etwa gegen 10 Uhr den Bus nach Hause zu nehmen. Als der Bus dann nach etwa einer halben Stunde Warten ankommt, hält er nicht etwa, nein er fährt weiter. Und der Grund: die Polizei, natürlich. Denn der Bus, als Fahrzeug eines Privatunternehmens, ist nicht berechtigt an öffentlichen Haltestellen anzuhalten um Leute aufzunehmen. Ein Streifenwagen stellt sich also an die Haltestelle und verhindert, dass wir endlich nach Hause können, immerhin sind wir schon einige Stunden auf den Beinen. Der Bus fährt also weiter, dreht eine Runde um den Block und hofft das der Polizeiwagen verschwunden ist. Doch das ist er natürlich nicht, Polizisten sind ja nicht immer doof. Nach etwa 4 gedrehten Runden kommt der Busfahrer dann endlich auf die Idee woanders zu parken, was er uns durch einen Mitarbeiter ausrichten lässt. Und nach etwa eineinhalb Stunden können wir also endlich in den Bus der uns wiederrum in eineinhalb Stunden nach Philadelphia bringt. Um 2 fallen wir tot ins Bett und freuen uns auf einen faulen Sonntag.

Freitag, 11. September 2009

I ride shotgun

So so so. Meine erste Arbeitswoche ist vorbei und naja, es war nicht wirklich aufregend. Da noch ein paar Sachen geklärt werden müssen (FBI Child Abuse Clearance und TB Test) wird es etwa bis nächsten Donnerstag dauern bis ich im After School Program arbeiten darf. Das ist beim LCFS deshalb so streng geregelt weil sich vor nicht allzu langer Zeit ein Mann in die Organisation "einschleichen" konnte der wegen Kindermissbrauchs vorbestraft war. Naja, aus diesem Grund konnte ich bisher halt nur im Büro arbeiten. Wobei arbeiten auch in Gänsefüßlein stehen müsste da ich halt echt nur das tue wofür die andern keinen Bock oder keine Zeit haben. Somit bin ich von den 5 Stunden die ich da bin im Schnit auch nur 1 Stunde beschäftigt. Den Rest der Zeit verbringe ich im Internet oder plausche mit meinen, hauptsächlich weiblichen, Kollegen. Am Mittwoch hatten wir eine Betriebsversammlung. LCFS hat dazu einen "Motivator" engagiert der uns Mut für die nächsten Monate gemacht hat, und uns gezeigt hat wie wichtig Kommunikation ist.
Morgen kommen Max und Elisa und bleiben bis Sonntag. Die beiden sind Freiwillige und arbeiten in Lancaster, einer Nachbarstadt von Philly.
Am Samstag werden wir dann Pauls Geburtstag feiern, wahrscheinlich downtown gehen und eine Bar ausmachen die es nicht so genau mit Ausweisen nimmt. Nächstes Wochenende sind wir aller Vorraussicht nach in NYC. Mal schauen. Inzwischen haben wir uns ziemlich gut eingelebt, wir fühlen uns wohl und verstehen uns prächtig.
Zum Schluss noch mein Lieblingsbild der letzten Woche, ein Schmankerl:

Montag, 7. September 2009

Hüttenpower!

Das lange Wochenende nähert sich langsam seinem Ende und die Arbeit ruft. Es ist der Abend des Labour Days und ich bin schon sehr gespannt wie die Arbeit so sein wird.
Am Sonntag, also gestern, mussten wir bei den Messen, also der deutschen und der englischen erscheinen, damit die Gemeinde erfährt wer ihre neuen Freiwilligen sind. Also haben wir uns in unsere besten Klamotten geschmissen und um waren um halb neun in der deutschen Messe. Es waren ungefähr zehn Leute über 70 anwesend, Pastor Jane, und wir anwesend. Die Lieder und Gebete waren deutsch, der Rest englisch. Zwischendurch wurden wir vorgestellt und nach der Messe kamen dann nochmal die meisten rum um sich persönlich vorzustellen. Ein wirklich herzlicher Empfang. Eine halbe Stunde später haben wir dann auch nochmal an der englischen Messe teilgenommen, die sich etwas lockerer gestaltete. Hier waren auch viele jüngere Leute vertreten und wir wurden ein weiteres Mal vorgestellt. Alles in Allem sind die Leute hier sehr nett und interessiert. Nach der Messe sind wir dann zum örtlichen Aldi gefahren, und ich muss sagen, ich habe mich zu Hause gefühlt, denn hier ist alles gleich: die Anordnung der Artikel, die Farbe des Bodens, sogar der Geruch. Und auch hier sind die Kassiererinnen immer einen Tick schneller als ich.
Heute hat uns Bill dann gegen halb eins zum German Oktoberfest abgeholt. Dieses organisiert ein örtlicher Verein, gegründet von deutschen Immigranten und es ist angeblich das größte ethnische Fest der Ostküste. Naja, es hört sich größer an als es eigentlich ist. Es gab einen deutschen Souvenirstand mit Lederhosen, Bierkrügen und Gartenzwergen, dahinter gab es einen etwa zehn Meter hohen Turm der mit verschiedenen Lebensmittel geschmückt war, angeblich eine deutsche Tradition...Aaachsooo...Desweitern wurde ein großes Bierzelt aufgebaut in der das musikalische Highlight spielte, nämlich die Musikkapelle "Hüttenpower"! Mit Tschingarassabumm hauten diese dann auch einen Klassiker nach dem Anderen raus. "Die Hände zum Himmel", "Anita", "Michaela" und "Tür an Tür mit Alice" waren nicht die einzige tanzbaren Songs aus ihrem großartigen Repertoire. Das Tanzen allerdings habe ich dann doch den etwas versierteren Genossen überlassen. Trotzdem hoffe ich, dass die Amerikaner nicht denken, dass dies die einzige deutsche Musik ist...Die denken immerhin auch, wie ich heute erfahren habe, dass es eine deutsche Tradition ist, Gurken im Weihnachtsbaumschmuck zu verstecken. Aber...DAS IST NICHT WAHR!!!
Nach einer guten Partie Basketball im Keller bin ich nun ausgepowert und freue mich auf morgen. SERVUS!

Sonntag, 6. September 2009

Die andere Seite

Philadelphia gefällt mir immer besser.
 Nachdem wir die Ghettos und Downtown "besichtigt" haben, hat uns Claus heute eingeladen mit ihm seine Lieblingsplätze aufzusuchen. Und die liegen nicht in der Stadt. Sondern im Park. Und der ist wirklich erstaunlich. Während die städtischen Gebiete und Ghettos eher dreckig und vermüllt sind, ist der Park perfekt gepflegt, es laufen Park Ranger rum und es gibt hunderte von Rehen. In einigen Teilen des Parks, könnte man meinen, direkt im Urwald gelandet zu sein.
 Es gibt überall versteckte Kunstwerke und Familien grillen und hören laut Musik.
Ausserdem zeigt uns Claus seine Lieblings Mural Arts.
Das sind riesige Gemälde an Häuserwänden, die meistens etwas mit den Menschenrechtsbewegungen und dem Freiheitskampf der Schwarzen zu tun haben. Ganz in der Nähe befindet sich übrigens das Haus von John Coltrane, welches wir dann auch gleich mal beguckt haben.
Einen tollen Anblick am Abend bot auch die Boathouse Row, welche am Schuylkill River liegt. Das sind viele kleine Bootshäuschen in denen die Universitäten ihr Ruderboote lagern. Philadelphia ist ganz groß im Rudern.
Am Ende des Tages lädt uns Claus spontan an bei ihm zu grillen. Dieses Angebot nehmen wir natürlich dankend an. Bei ihm angekommen erzählt er uns viel über die Sehenswürdigkeiten an der Ostküste, was uns etwas ärgert, da wir ja nur ein Jahr haben um das alles zu sehen. Und nur etwa einen Monat Urlaub. Wir haben einiges vor...

Samstag, 5. September 2009

Always ask a blackman!

Jetzt bin ich schon geschlagene 3 Tage in Philadelphia. Und ich lebe immernoch...Nicht schlecht.
Gestern waren wir zu dritt in der Stadt, downtown. Mit dem Bus sind wir etwa 25 Minuten gefahren.
Interessant ist, dass, je näher man der Innenstadt kommt, man immer mehr Weiße sieht. Mit dem Bus fahren aber dennoch fast ausschließlich Schwarze, sodass ich mich anfangs doch ein wenig unbehaglich gefühlt habe, aber man gewöhnt sich recht schnell daran der einzige Weiße zu sein. Deswegen auch: Wenn du etwas über Busverbindungen wissen willst: "Always ask a blackman!".
In der Stadt angekommen haben wir uns erstmal nen Stadtplan gesucht und haben die Sehenswürdigkeiten besucht, sprich die City Hall, die LOVE Statue, die Liberty Bell, den Independence Square und das Delaware Ufer. Aber es gibt noch viel mehr zu sehen. Haben aber auch noch ein Jahr Zeit dafür.
Heute werden wir nochmal mit Claus in die Stadt und in den Park (angeblich der größte Stadtpark der Welt...)  fahren, wo er uns ein paar Sachen zeigen wird.
Da am Montag LabourDay ist und das hier wohl ne Riesensause ist, werden hier fast alle Straßen gesperrt und Tische und Stühle auf die Straße gestellt und man hört überall Musik, Latino Mucke oder Hip Hop. Wir werden am Montag auf ein German Festival mit Bill besuchen. Lederhosen und Blasmusik. Sweet.
Jetzt werde ich ein kühles Budweiser genießen und lesen. Morgen früh gehen wir in die Messer hier in der Kirche und werden dort nochmal einige Leute kennenlernen. Besonders freu ich mich auch schon auf den deutschen Stammtisch am Donnerstag.
TSCHÜSS!

Donnerstag, 3. September 2009

Philly and Me

Ich bin da. Angekommen in der Stadt der brüderlichen Liebe, einst Hauptstadt der Vereinigten Staaten und Geburtsort der Unabhängigkeitserklärung. Sweet.
Nach einem einigermaßen angenehmen Flug (obwohl ich neben einer dicken amerikanischen Mutti namens Donna saß, die sich insgesamt drei Tomatensaft mit einem Schuß Wodka genehmigte (hatte vorher noch nie von einer derartigen Vergewaltigung der Geschmacksnerven gehört)), sind Paul, Simon, Elisa, Max und ich heil in Philadelphia angekommen. Obwohl wir alle unser Visum in Frankfurt rechtmäßig erworben hatten, mussten wir am Flughafen noch zu einer zweiten Befragung, die uns etwa eine Stunde Zeit kostete. Hier wurden die uns bereits bekannten Fragen gestellt: WER? WAS? WARUM? UND WER BEZAHLTS?
Doch danach ging alles recht schnell, Jane und Claus, sowie Selma, die Ansprechperson für Elisa und Max warteten bereits auf uns und da sie uns sofort erkannten wurden wir prompt herzlich begrüßt. Nach der Verabschiedung von Max und Elisa (die beiden arbeiten in Lancaster, etwa eine Stunde von Philadelphia entfernt) fuhren wir quer durch Philadelphia, an der Skyline vorbei, am Delaware entlang, hinein ins Ghetto. Ghetto heißt: baufällige Häuser, Müll auf den Straßen, Polizeisirenen und vor Allem Schwarze und Hispanics. Als wir in unsere Straße fahren erwarten uns bereits ein paar Kinder aus der Nachbarschaft denn die hatten sich aus mir unbekannten Gründen zwei Zelte vor der Kirche aufgestellt.
 Naja, Nachdem wir dann unser Haus bezogen hatten, zeigte uns Jane die Kirche, welche echt groß ist und momentan noch an ein Labyrinth erinnert. Die Kirche wurde 1908 erbaut und es findet jeden Sonntag eine deutsche und eine englische Messe Stadt. Zudem nutzen auch Pakistanis die Kirche da diese sonst keine Möglichkeit haben. Und das ist auch das Besondere an der Kirche hier. Sie ist so offen für alle anderen Kulturen und Konfessionen. Aber das ist kein Wunder wenn man sich hier mal umguckt. Die komplette Bevölkerung hier ist wie zufällig zusammengewürfelt. Nur etwa 10% der Kinder in dem After School Program der Lutheran Church in dem ich arbeiten werde sind evangelisch. Nun werde ich mich erstmal vom amerikanischen Fernsehprogramm berieseln lassen und dann ins Bett hüpfen denn der Jetlag ist am Start.