Ich bin da. Angekommen in der Stadt der brüderlichen Liebe, einst Hauptstadt der Vereinigten Staaten und Geburtsort der Unabhängigkeitserklärung. Sweet.
Nach einem einigermaßen angenehmen Flug (obwohl ich neben einer dicken amerikanischen Mutti namens Donna saß, die sich insgesamt drei Tomatensaft mit einem Schuß Wodka genehmigte (hatte vorher noch nie von einer derartigen Vergewaltigung der Geschmacksnerven gehört)), sind Paul, Simon, Elisa, Max und ich heil in Philadelphia angekommen. Obwohl wir alle unser Visum in Frankfurt rechtmäßig erworben hatten, mussten wir am Flughafen noch zu einer zweiten Befragung, die uns etwa eine Stunde Zeit kostete. Hier wurden die uns bereits bekannten Fragen gestellt: WER? WAS? WARUM? UND WER BEZAHLTS?

Doch danach ging alles recht schnell, Jane und Claus, sowie Selma, die Ansprechperson für Elisa und Max warteten bereits auf uns und da sie uns sofort erkannten wurden wir prompt herzlich begrüßt. Nach der Verabschiedung von Max und Elisa (die beiden arbeiten in Lancaster, etwa eine Stunde von Philadelphia entfernt) fuhren wir quer durch Philadelphia, an der Skyline vorbei, am Delaware entlang, hinein ins Ghetto. Ghetto heißt: baufällige Häuser, Müll auf den Straßen, Polizeisirenen und vor Allem Schwarze und Hispanics. Als wir in unsere Straße fahren erwarten uns bereits ein paar Kinder aus der Nachbarschaft denn die hatten sich aus mir unbekannten Gründen zwei Zelte vor der Kirche aufgestellt.

Naja, Nachdem wir dann unser Haus bezogen hatten, zeigte uns Jane die Kirche, welche echt groß ist und momentan noch an ein Labyrinth erinnert. Die Kirche wurde 1908 erbaut und es findet jeden Sonntag eine deutsche und eine englische Messe Stadt. Zudem nutzen auch Pakistanis die Kirche da diese sonst keine Möglichkeit haben. Und das ist auch das Besondere an der Kirche hier. Sie ist so offen für alle anderen Kulturen und Konfessionen. Aber das ist kein Wunder wenn man sich hier mal umguckt. Die komplette Bevölkerung hier ist wie zufällig zusammengewürfelt. Nur etwa 10% der Kinder in dem After School Program der Lutheran Church in dem ich arbeiten werde sind evangelisch. Nun werde ich mich erstmal vom amerikanischen Fernsehprogramm berieseln lassen und dann ins Bett hüpfen denn der Jetlag ist am Start.
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